Es mag nicht der größte sein, welchen die Menschheit je gesehen hat. Dennoch eine wahrlich erwähnenswerte Leistung von Promovierenden und Studierenden der Uni Stuttgart – sie schickten am vergangenen Freitag einen Kleinstsatellit ins All.

Von Dirk Meyer

Am Freitag, den 14. Juli 2017 um 08:36 (MESZ) war es soweit. Vom Weltraumbahnhof Kosmodrom Baikonur in Kasachstan startete der „Flying Laptop“, der erste Kleinstsatellit der Universität Stuttgart mit einer Soyuz-2 / Fregat Rakete ins All.

Der Kleinsatellit mit einer Ein-Fehler-Toleranz wurde fast ausschließlich von Promovierenden und Studierenden der Universität Stuttgart entwickelt, gebaut und qualifiziert.
Die Aufgaben des Flying Laptops im Orbit bestehen aus der Beobachtung der Erde und der Überprüfung von neuen Technologien im Weltall. Neben der multispektralen Erdbeobachtung, wird der Kleinsatellit erdnahe Objekte erkennen und durch den Empfang von Schiffssignalen zur Identifikation des Schiffsverkehrs beitragen.

Neue Technologien, die in der Weltraumumgebung erprobt werden, sind unter anderem Satellitenkomponenten, die auf kommerziellen Bauteilen (COTS) basieren, ein neuartiges Bordrechnersystem, ein innovativer Entfaltmechanismus für die Solarpaneele sowie der FPGA-basierte Nutzlastrechner, der dem Flying Laptop seinen Namen gegeben hat. Weiterhin soll das Datenübertragungssystem OSIRIS über einen infraroten Laserlink hohe Datenübertragungsgeschwindigkeiten demonstrieren. Dieses Gerät sowie der Schiffssignalempfänger AIS wurden von Instituten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt.

„Die wichtigsten Ziele des Projektes sind die Ausbildung, wissenschaftliche Forschung und Erprobung neuer Technologien. Insbesondere in Bezug auf die Ausbildung ist der Start nicht nur ein Erfolg für die Universität, sondern vor allem für alle Studierenden und Promovierenden, die hart daran gearbeitet haben und das Wissen aus ihrem Studium in diesem realen Projekt angewendet haben,“ sagt Projektleiterin und Professorin für Satellitentechnologie Sabine Klinker vom Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart. „Über 120 studentische Arbeiten und mehr als 20 Doktorarbeiten sind innerhalb des Flying Laptop Projekts entstanden. Dies ist eine großartige Leistung und Chance für die Studierenden. Die meisten Studierenden einer Universität können erst nach ihrer Ausbildung an einem solchen Projekt mitarbeiten.“

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