Baden‑Württemberg: Der Anteil erneuerbarer Energien lag im vergangenen Jahr bei bei 12,3 Prozent. Der Verbrauch erneuerbarer Energieträger erhöhte sich dabei gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent.

Von Dirk Meyer

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes lag der Primärenergieverbrauch Baden‑Württembergs 2015 bei rund 1 416 Petajoule (PJ)und damit 2,0 Prozent über dem Vorjahreswert.

Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die gegenüber dem sehr milden Jahr 2014 etwas kühlere Witterung zurückzuführen. Vergleicht man jedoch die um den Temperatureffekt bereinigten Mengen von 2014 und 2015, dann ergibt sich für den Primärenergieverbrauch in Baden‑Württemberg 2015 ein leichter Rückgang von 0,2 Prozent.

Mit Ausnahme der Nettostrombezüge (−17,7 Prozent) und der sonstigen Energieträger (−2,1 Prozent) nahm der Primärenergieverbrauch der übrigen Energieträger mehr oder weniger stark zu. Die niedrigeren Temperaturen führten beim Heizenergieträger Erdgas im Jahr 2015 zu einem deutlichen Verbrauchsanstieg von 6,6 Prozent auf knapp 262 PJ.

Wichtigste Energieträger im Land blieben im Jahr 2015 weiterhin die Mineralöle. Mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent erreichten diese einen Anteil von 35,1 Prozent am Primärenergieverbrauch. Wie bereits im Vorjahr ist auch der Verbrauch von Kernenergie gestiegen (+4,2 Prozent).

Die Kernenergie deckte damit 17,3 Prozent des Bedarfs im Land. Der Verbrauch erneuerbarer Energieträger erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent und erreichte rund 175 PJ. Dies entspricht einem Anteil von 12,3 Prozent am Primärenergieverbrauch. Gegenüber dem deutlichen Rückgang im Vorjahr (−12,6 Prozent) stieg der Verbrauch von Steinkohle in Baden‑Württemberg 2015 um 1,8 Prozent an und kam auf einen Anteil von 12,3 Prozent am Primärenergieverbrauch.

Der Endenergieverbrauch in Baden‑Württemberg ist 2015 gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent auf 1 023 PJ gestiegen. Davon verbrauchten 46,7 Prozent die privaten Haushalte und sonstigen Kleinverbraucher, deren Verbrauch im Vergleich zu 2014 um 5,3 Prozent gestiegen ist. Insbesondere der Verbrauch von Erdgas nahm in dieser Verbrauchergruppe witterungsbedingt deutlich zu (+12,2 Prozent). Der Verkehrssektor hatte einen Anteil am Endenergieverbrauch von 31,6 Prozent, wobei allein 29,9 Prozent auf den Straßenverkehr entfielen. Die restlichen 21,7 Prozent wurden von den Betrieben im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden verbraucht

Ein Gedanke zu „Energiecheck: Die Energiewende im Ländle bei 12,3 Prozent“
  1. Ein Bericht über den Beinahe Blackout im Januar, bei dem so ziemlich jedes noch verfügbare alte Kohlekraftwerk bis hinunter nach Italien bis zur Leistungsgrenze betrieben werden musste wäre interessant (weil unter anderem da der böse KKW-Strom aus Frankreich nicht zur Verfügung stand).
    Aber das würde natürlich das Image der schönen sauberen Öko-Energiewelt beschädigen.
    Dafür warte ich schon sehnsüchtig auf den Bericht von kommenden Pfingsten, wenn am Wochenende bei abgeschalteter Industrie und voller Sonneneinstrahlung der Anteil EEG-Strom wieder einmal ein Maximum erreicht und man die überflüssige Mengen zum negativen Preis nach Österreich und die Schweiz verramschen muss um den gesetzlich vorgeschriebene Abnahmevorrang zu erfüllen. t.

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