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Die Abkürzung HIV steh für „Human Immunodeficiency Virus“ und ist die Ursache für AIDS, was im englischen für „acquired immunodeficiency syndrome“ steht. Hat sich ein Mensch mit dem HI-Virus infiziert, kann das körpereigene Immunsystem so geschwächt werden, dass der Körper kaum noch Kraft hat, etwaige Infektionen zu bekämpfen. Von AIDS wird allerdings erst dann gesprochen, wenn das HI-Virus ausgebrochen wird, sprich, wenn es anfängt, das Abwehrsystem eines Menschen anzugreifen und zu schwächen. Bisher ist eine Heilung von HIV nicht möglich und AIDS endet in den meisten Fällen immer tödlich.

Die neue Gen-Schere – Hoffnung auf Heilung?

Deutsche Forscher haben eine neue sogenannte Gen-Schere entwickelt, diese so die HIV-infizierten Zellen von dem meist tödlich verlaufenden Virus befreien und endlich bei Millionen Menschen Aids besiegen. Dieser einzigartige Ansatz sorgt nicht nur bei Medizinern für Aufregung, jedoch ist der nächste Schritt erst mal eine umfangreiche Studie am Menschen, um die Wirksamkeit auch wirklich belegen zu können. Bis es zu einer Zulassung kommt, werden wahrscheinlich noch einige Jahre vergehen.

Wie die neue Gentherapie funktionieren soll

Von den Wissenschaftlern wurde das Prinzip von der Rekombinase zu nutzen gezogen. Hierbei geht es um Enzyme, wie sie auch in Bakterien vorhanden sind. Von der Natur haben diese Enzyme den Auftrag bekommen, im Erbgut Sequenzen aufzuspalten und diese dann neu zu verknüpfen. So kann mutierte DNA einfach wieder repariert werden. „Brec1“ ist extra präpariertes Enzym, welches mit der Hilfe von einem ungefährlichen Trägervirus in eine menschliche Zelle geschickt wird. Dort angekommen kann es das Erbgut von dem HI-Virus erkennen, die Enden kappen und zu einem Ring neu verbinden. Als Biomüll erkannt, wird sie dann von der Körperzelle abgebaut. Wissenschaftler beschäftigen sich schon über Jahre mit dem Versuch, die infizierten Zellen von dem viralen Erbgut freizubekommen. Erstmals ist es den Forschern jetzt gelungen, aus dem menschlichen Erbgut ohne Beschädigung der Wirtszelle, über 90 Prozent von dem HIV-1-Erbgut herauszuschneiden.

Wird HIV so bald heilbar sein?

Der Ansatz dieser Gentherapie hat genau dieses Ziel vor Augen, allerdings werden bis dahin noch einige Jahre vergehen. Die Zell-Experimente erfolgten bisher in Petrischalen und an Labormäusen, was jedoch schon zu erfolgsversprechenden Resultaten führte. Laut den Wissenschaftlern wäre es allerdings schon ein großer Erfolg, wenn erkrankte Menschen mithilfe der innovativen Gentherapie auf die Einnahme von antiviralen Medikamenten verzichten könnten.

Wie geht es weiter?

Das Heinrich-Pette-Institut in Hamburg und deren Forscher möchten in der nahen Zukunft, mit Patienten eine Studie starten. Hierbei wird den Probanden Blut entnommen und hieraus werden die blutbildenden Stammzellen gesiebt. Die Enzym-Schere wird dann von den Ärzten in die Stammzellen und deren DNA geschleust. Mittels einer Infusion wird den Patienten ihr Blut zurückgeführt. Diese in den Genen veränderten Zellen wandern in das Knochenmark zurück und fangen dort an, neue Zellen zu bilden, welche in ihrer Erbinformation nun auch über die Enzym-Schere verfügen und auch das Gen, welches in der Lage ist, HIV im Körper zu erkennen.

Wann ist mit der neuen Gentechnik zu rechnen?

Wie auch bei allen anderen Krankheiten und Medikamenten brauch es ausreichende Studien, um nicht nur die Wirksamkeit zu bestätigen, sondern auch um etwaige Risiken und Nebenwirkungen herauszufiltern. Hierzu bedarf es komplexe Studien mit einer Vielzahl an Patienten, und erst, wenn Wirksamkeit und Verträglichkeit gewährleistet sind, kommt es zu einer Zulassung auf dem Markt.

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