Thomas-Max-Mueller / Pixelio

Die Getreideernte 2015 ist in Baden‑Württemberg weitgehend abgeschlossen. Nur in den Spätdruschgebieten der Höhenlagen sind Mitte August noch vereinzelt Mähdrescher anzutreffen. Das Statistische Landesamt beziffert in einer ersten Erntebilanz auf der Grundlage exakter Ertragsmessungen die diesjährige Getreideernte (ohne Körnermais) auf insgesamt 30,7 Millionen dt (Dezitonnen; 1 dt = 100 kg = 0,1 Tonnen). Das ist eine Erntemenge auf dem Niveau des langjährigen Mittels 2009/14 (30,6 Mill. dt). Das Rekordergebnis 2014 mit 33,4 Mill. dt wird um 8,2 Prozent verfehlt.

Hinter den aktuellen Erntezahlen steht mit 443 400 Hektar (ha) im Vergleich zum Vorjahr zwar eine nahezu gleich große Getreideanbaufläche (ohne Körnermais) bei allerdings teils deutlichen, teils geringfügigeren Anbauverschiebungen. Nutznießer unter den Getreidearten waren Winterweizen (231 600 ha; +2,4 Prozent) und Wintergerste (91 800 ha; +2,1 Prozent), während Sommergerste (59 700 ha) um 6,7 Prozent, Triticale (21 300 ha) und Hafer (20 100 ha) um jeweils 7,9 Prozent an Flächen einbüßten. Die durchschnittliche Flächenleistung liegt im Landesmittel über alle Getreidearten bei 69,2 dt/ha. Das langjährige Mittel 2009/14 wird um 3,3 Prozent übertroffen, das Vorjahresergebnis um 8,3 Prozent verfehlt. ,

Bei Winterweizen (76,6 dt/ha) und Wintergerste (68,0 dt/ha) liegen die Erträge um nahezu 5 bzw. 3 Prozent über dem Mittel, bei Sommergerste (56,0 dt/ha) nur knapp darunter. Triticale (65,8 dt/ha) und insbesondere Hafer (46,0 dt/ha) – beides Getreidearten, denen die besten Standorte meist vorenthalten bleiben – hatten mit den Witterungsbedingungen mehr zu kämpfen und verfehlen die langjährigen Vergleichswerte 2009/14 um 3,5 bzw. 11,6 Prozent.

Auffallend ist bei allen Getreidearten die starke Streuung der Einzelerträge. Entscheidender Faktor dürfte im Erntejahr 2015 gewesen sein, ob den Pflanzen ausreichend Wasser für das Wachstum zur Verfügung stand oder nicht. Im Südosten Baden‑Württembergs stellt sich die Situation noch vergleichsweise günstig dar, während in den nördlichen Landesteilen die Vegetationsbedingungen offenbar ungleich schlechter waren. Nachdem noch nicht alle vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet werden konnten, sind die Ergebnisse allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet und Veränderungen möglich.

Auch Winterraps im Höhenflug

Bei Winterraps, der mit Abstand bedeutendsten Ölfrucht im Land, beziffert sich der diesjährige Durchschnittsertrag im Land aufgrund erster Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung auf 41 dt/ha. Verglichen mit dem langjährigen Mittel ist das ein Plus um knapp 10 Prozent, gegenüber dem Rekordertrag des Vorjahres (47,2 dt/ha) ein Minus um 13,1 Prozent. Je nach dem Wasserdargebot zeigen sich die Körnermaisbestände sehr unterschiedlich. Nach den Rekorderträgen von 2012 (121,7 dt/ha), den Spitzenerträgen von 2011 (117,2 dt/ha) und 2014 (115,7 dt/ha) sind die Erwartungen derzeit mit durchschnittlich 85 dt/ha im Landesmittel enttäuschend. Zum Vergleich: Das langjährige Mittel der letzten sechs Jahre beläuft sich auf 109,6 dt/ha.(red/pp)

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