Jochen ist 52 Jahre alt und saß im Rollstuhl. Unter Stuttgarts Brücken verbrachte er seine Nächte – wie er nun lebt, hört sich unglaublich an und ist ein positives Beispiel dafür, was dank Willenskraft machbar ist.

Von Alexander Kappen

Stuttgart/Pforzheim. Er saß im Rollstuhl, hatte eine „unheilbare“ Nervenkrankheit und war obdachlos – Jochen (52) war am Boden. Er schlief unter Stuttgarts Brücken und in Parks. Als Trottwar-Verkäufer sammelte er ersten Mut und verdient sich als Straßenzeitungsverkäufer einige Groschen dazu. „Ich hätte mich hängenlassen können wie viele andere, aber ich habe mir gesagt, Jochen jetzt geht es wieder aufwärts“, erinnert sich der 52-Jährige. Auch seine Ärztin hatte ihn aufgegeben. „Die Krankheit hat mich in den Rollstuhl gebracht und sie wäre nicht heilbar“, lautete die Diagnose.

Doch Jochen zog zu seiner Schwester nach Pforzheim und hatte eine neue Aufgabe: Er renovierte ihr neu gekauftes Haus und baute sich selbst eine eigene Wohnung auf einer Etage aus. „Ich habe jeden Tag 12 Stunden geschuftet, habe Fliesen verlegt, Kabel gelegt, gestrichen und Böden verlegt“, erinnert sich der sympathische Ex-Stuttgarter. Seine Krankheit verschwand, damit auch der verhasste Rollstuhl – gekommen ist eine eigene Wohnung, die Gewissheit dass er einiges schaffen kann, wenn er will, auch eine Freundin hat Jochen nun seit kurzem mit der eine sonnige Zukunft plant.

Jochen strahlt über ganze Gesicht und hat Freudentränen im Gesicht. „Ich habe es geschafft“, schreit er voller Losgelöstheit über den Stuttgarter Schillerplatz. Bei einer Stippvisite im Schwabenländle besuchte Jochen die Trottwar-Redaktion und bedankte sich für den ersten positiven Impuls, der ihm in seiner schlechten Lebensphase half. Jochen – ein tolles Beispiel wie es auch gehen kann… Stuttgart Journal sagt: Daumen hoch!

Ein Gedanke zu „Die wundersame Erfolgsgeschichte eines Stuttgarter Obdachlosen“

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